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Credit: Über den Ursprung der Muskelkraft. Source: Wellcome Collection.
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![sogar an künstlich doppelbrechend gemachten imbibitions- fahigen Substanzen (z. B. getrockneten colloiden Membranen) nachgewiesen, ebenso L. HilRMANN' bei Fibrinfasern. In allen diesen Fällen ist die Richtung der Verkürzung, wie bei den Muskeln, dieselbe wie die der optischen Axe. Der Schluss, dass allgemein zwischen Doppel- brechungs- und Verkürzungsvermögen imbibitions- fähiger Körper ein causaler Zusammenhang be- I stehe, ist hiernach unabweisbar. Verkürzung Die charaktcristischc Formveränderung tritt nun bei allen <lurch Quelliiiig. . untersuchten Objecten dann ein. wenn die doppelbrechenden Theile ihren Wassergehalt ändern, hn Besonderen ist die Verkürzung an Aufnahme von Wasser (Quellung]. die Ver- längerung an Abgabe von Wasser (Schrumpfung) gebunden. Grösse, Kraft, Geschwindigkeit u. s. w. der Formveränderung hängen cet. par. von der Art der quellungsfähigen Substanz und von der Art und Concentration der imbibirten Flüssig- keit ab. Queiiiingstheoiie Bei der physiologischen Contraction nun quellen. wie ich vor 20 Jahren fand und seither vielfach bestätigt wurde ^. die doppelbrechenden Lagen der quergestreiften Muskeln durch Wasseraufnahme aus den einfach brechenden, indem sie zugleich schwächer Hchtbrechend und dehnbarer werden. Hieraus ergab sich die Berechtigung, das Wesen der physio- logischen Verkürzung in einem Quellungsvorgang zu er- blicken. Wie diese »Quellungstheorieff im Einzelnen mit den Erscheinungen im Einklang steht, wie sie auch mikro- 1 L. Hermann, Handbuch der Physiologie. I. 1879, S. 253. 2 Nähere Angaben hierüber unter I, II und IV im Anhange. Ausserdem Pflüger's Archiv VII. Bd., S. 95 flg. und C. r. du Congr. internal, de medec. etc. S. 576 u. flg. Ferner V. von Ebner a. a. O. S. 50—55 (Sehnen), S. 63 (Knochen), S. 73 'Knorpel), S. 77 (Linsenkapsel und Cornea). 3 Es ist vielleicht nicht überflüssig, daran zu erinnern, dass die wich- tigsten hierher gehörigen Thatsachen an lebenden Insektenmuskelfasern nachweisbar sind (s. Pflüger's Archiv Bd. XVIII. 1878, S. i—25), nicht bloss an »fixirten« Contractionswellen, deren Beweiskraft neuerdings von manchen — wie ich glaube ohne genügenden Grund — angezweifelt wird.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21223233_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)