Die wissenschaftlichen Grundlagen der Kryoskopie in ihrer klinischen Anwendung / von A. von Korányi.
- Korányi, A. von.
- Date:
- 1904
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Credit: Die wissenschaftlichen Grundlagen der Kryoskopie in ihrer klinischen Anwendung / von A. von Korányi. Source: Wellcome Collection.
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![die g'oiiaiK! Koinituis pliysikivliscJirn GrinidlaRcm der Kvyoskopie niioiiäfslicli. Dalier iniisseii wir dem ])liy8ioi()- giseli-patliologist'lieii Teile dieser Abliandlung eine kurzem pliysikalische Eiuleitnug- voransscliicken. -) Van't HofFs Theorie der Lösungen. Die Gase erfülleu jeden iJinen gebotenen Raum gieicli- förmig.. In ilirem Bestreben einen mogiiclist grofseii Raum auszufüllen, üben sie einen Druck auf die Wandungen des sie entkaltenden Gefälses. Dieser Druck kann am Manometer abgelesen werden. Die Theorie' des Manometers kann kurz folgeuderweise zusammengefafst werden. Durch die Beweglichkeit des Queck- silbers gestattet das Manometer dem G-ase eine geringe Yoluui- veränderung. Wenn die dabei geleistete Yolumarbeit gleich derjenigen Arbeit ^^•ird, welche der Hebung der Quecksüber- säule entspricht, wird ein (Gleichgewichtszustand erreiclit. Bei diesem repräsentiert die Höhe der Quecksübersäule die Arbeit bei ihrer Hebung. Da diese der Yolumarbeit des Gases gleich, und letztere dem Gasdruck proportional ist, kann die Höhe der Quecksübersäiüe als Mafs des Gasdrucks gelten.. Gleich den Gasen in einem verschlossenen Gefäfse ver- teüen sich die gelösten Stoffe gieichmäfsig in dem vom Yolum des Lösungsmittel dargebotenen Räume. So wie das Besti'eben der Gase nach unbegrenzter Ausdehnung in einem geschlossenen Gefäfse Druck erzeugt, kann das Besti-eben der gelösten Stoffe einen möglichst grofsen Raum zu erfüUen,. als Druck nachgewiesen werden. Dieser Druck wird als osmotischer Druck bezeichnet. Zu seinem Nachweise sind dieselben Bedingungen zu erfiülen, unter welchen das Mano- meter den Gasdruck mifst: es ist dafür zu sorgen, dafs eine geringe Yolumveränderung der Lösung möglich sei. Bei ein- tretender Yolumveränderuug wird die geleistete Arbeit die Gröfse des osmotischen Druckes angeben. Eine Yolumveränderung der gelösten Stoffe ist nnrmögiiclk wenn die Menge des Lösungsmittels vei'änderlich ist. Um dies zu erreichen, wü'd das die Lösung entlialtende Gefäfs in das reine Lösungsmittel gesteUt und mit Wänden verselu^n, welche das Lösungsmittel frei durchtreten lassen, während sie für den gelösten Stoff undurclidringlich sind. Solclie Wände werden als „semipermeable bezeichnet.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21519407_0006.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)