Die Scheibenförmige entartung der Netzhautmitte : (Degeneration Maculae Luteae discoformis) / von Paul Junius und Hermann Kuhnt.
- Junius, Paul.
- Date:
- 1884
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Credit: Die Scheibenförmige entartung der Netzhautmitte : (Degeneration Maculae Luteae discoformis) / von Paul Junius und Hermann Kuhnt. Source: Wellcome Collection.
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![in der Hauptsache ein nekrotischer Bezirk, der langsam vernarbe. Die in beiden Fällen beobachteten Gefäßanomalien, an den macularen Gefäßen seien vielleicht so zu erklären, daß tiefgreifende Exsudate oder größere Blutungen in der Makula das an dieser Stelle besonders zarte Gewebe zerstören, und daß im Zusammenhang damit (spätere Narbenbildung, Aussprießen neugebildeter Gefäße!) Anlaß zu Gefäß- anomalien gegeben werde. Soweit 0eller. Seine Annahme, daß bis dahin nichts über einen derartigen Krank- heitsprozeß in der Literatur bekanntgegeben sei, ist aber nicht ganz zutreffend. Richtig ist wohl, daß der Krankheitsprozeß in seinem Wesen bis dahin von niemand klar erfaßt werden konnte. Es sind aber in der Literatur mehrfach Beobachtungen niedergelegt, die unzweifelhaft dasselbe Leiden betrafen. Sie verbergen sich nur unter fremden Titeln. Abgesehen von ausländischen Mitteilungen, die noch zu erwähnen sein werden, ist eine wichtige Arbeit von J. Michel aus dem Jahre 1878]) hervorzuheben, in welcher dieser die klinischen Symptome des Krank- heitsbildes an Hand eines von ihm beobachteten Falles beschrieb, illustrierte und einen sorgfältig durchgearbeiteten anatomischen Be- fund beifügte. Der Fall, welcher anscheinend der Vergessenheit anheimgefallen ist, denn er wurde auch später unseres Wissens nie zitiert, ist der folgende: Die 68 jährige Kranke hatte immer schlecht in die Ferne gesehen. Seit 8 Wochen bemerkte sie eine bedeutende Sehstörung auf dem rechten. Auge. Bei der ersten augenärztlichen Untersuchung war Visus rechten Auges = Fingerzählcn auf 2—3 Zoll, Visus linken Auges = i/3 bis %. Da die Kranke geistig stumpf war, konnte auf Gesichtsfeld und zentrales Skotom nicht ge- nau untersucht werden. Damaliger ophthalmoskopischer Befund (gekürzt!): Rechtes Auge: Die Gegend der Macula und ihre nächste Umgebung ist von einer Veränderung eingenommen, welche horizontal 3 Papillendiameter, vertikal 4 Papillendiameter mißt. Die Grenzen des Herdes sind ungemein scharf, an einzelnen Stellen etwas pigmentiert, an einigen Stellen eingebogen oder leicht 1) Michel, J., Über Geschwülste des Uveallraclus. A. v. Graefes Arch. f. Ophthalm 1878. Band 24. 1. S. 131.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21285378_0017.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)