Zur Charakteristik und Lebensgeschichte der Zellkerne / von Leopold Auerbach.
- Auerbach, Leopold, 1828-1897.
- Date:
- 1874
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![wird eine Vergleiclmng aller Thatsaclien leicht ergeben, dass diese Be- dingung des hochgradigen Wachsthums nicht allein maassgebend sein kann für die Multiplicität, wenn sie es auch gewiss ist für die Grösse;; der einzelnen Nucleoli. Gegen Ersteres sprechen nebst vielem Anderen in unseren Larven die Epitlielzellen der innersten Schicht des Proventri- culus und diejenigen des Hinterdarms und ferner viele, oben besprochene, vergleichsweise kleinzellige und doch multinucleoläre Gewebe der Ba- trachier und Warmblüter. Es wird eben die Vervielfältigung der Nucleoli eine Function mehrerer, nur theilweise hier angedeuteter Variabein sein. C. BeobacMungen an den Keimbläscken der Fiseke. Wenn nun als das Hauptresultat der Beobachtungen an den Musciden-'ilf Larven, wie ich glaube, in überzeugender Weise das hervorgegangen ist, dass der von mir als multinucleolär bezeichnete Zustand wirklich durch ? successive Theilung eines ursprünglich einfachen primären Nucleolus ' entsteht, so giebt es doch eine Veranlassung, die Frage aufzuwerfen, ob ; er nicht auch auf andere Weise sich herausbilden könne, nämlich durch freie ’ Neubildung von Kernkörperchen, welche sich zu dem primären hinzu- gesellen. Es sind die Keimbläschen der Fische, Batrachier und Rep- tilien, an welche ich diese Betrachtung anknüpfen muss. Ich habe schon im Eingänge dieses Abschnittes bemerkt, dass ich die zahlreichen Keim- flecken dieser Gebilde für multiple Nucleoli halte. Nun hat neuerdings Eimer in einer Arbeit über die Keimbläschen von Reptilien*) die Ansicht ausgesprochen, dass diese mit dem Wachsthum des Keimbläs- chens so sehr an Zahl zunehmenden Innenkörper dadurch sich vermehren, dass im Innern des Keimbläschens ganz kleine Kügelchen auftreten und dann wachsend an die Peripherie vorrücken. Ich will die Zulässigkeit dieser Annahme nicht bestreiten und nur das dazu bemerken, dass, wenn einem Theile der Keimflecken wirk-^'] lieh eine solche Entstehung zukommen sollte, dieser Vorgang immerhin'^! eine mit der Kernkörperchen-Theorie verträgliche Deutung zuliesse] Auf eine nähere Entwickelung dieser hypothetischen Betrachtung will ich indessen verzichten, da ich jener Ansicht etwas Wichtigeres, mehr Positives entgegen- resp. an die Seite zu setzen habe. Obwohl mir voll- ständige Beobachtuugsreiheii über diesen Gegenstand nicht zu Gebote j lellca ta 1| i li^aciuc *) M. Schultzc’s Arch., Bd. 8. ( J](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22391460_0164.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)