Zur Charakteristik und Lebensgeschichte der Zellkerne / von Leopold Auerbach.
- Auerbach, Leopold, 1828-1897.
- Date:
- 1874
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Credit: Zur Charakteristik und Lebensgeschichte der Zellkerne / von Leopold Auerbach. Source: Wellcome Collection.
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![N Ziehung der Oberfläche mit Ausscheidung der Tropfensubstanz nicht an einer vereinzelten Stelle der Oberfläche statt, sondern an zwei, drei, vier und mehr gesonderten Stellen (1 — p), so dass der Kern im er- steren Falle die Form einer dickeren oder dünneren biconcaven Linse annimmt, in den andern ein fast sternförmiges oder polygonales Bild liefert, oder, wenn die Einziehung auf sehr viele Punkte der Oberfläche vertheilt ist, ein leicht gezacktes, sonst rundliches Körperchen darstellt. Die ausgetretenen Tropfen hangen dann dem Kerne entweder als isolirte Kugeln an (1, m), oder, wenn sie grösser werden, berühren sie sich gegen- seitig, und in diesem Falle bleibt entweder ein feiner Strich als Grenze zwischen ihnen sichtbar, als job sie mit einer dünnen Grenzschicht be- kleidet wären (n), oder sie fliessen auch in einander über, und daun ; umhüllt ein grosser blasser Tropfen den ganzen sternförmig verschrumpften - Kern (o, pp). Die geschilderte Erscheinung der austretenden Tropfen wird den Leser sofort an die analoge Thatsache erinnern, welche an so manchen Zellen, z. B. den Darmepithelien, bei Berührung mit Wasser zu beobach- ten ist, nur dass in diesen letzteren Fällen nicht eine entsprechende Schrumpfung der Zellen, am wenigsten eine mit so charakteristischen i Formveränderungen verbundene nachgewiesen ist. Ich muss aber hier bemerken, dass an den Kernen die ausgetretenen Tropfen nicht leicht zu sehen sind. Der eine Grund hierfür ist ihre äusserste Blässe, welchej sie schwer bemerklich macht; es gehört passend regulirte, am besten schiefe Beleuchtung dazu, um sie mit guten Linsen in den ersten Minu- ten nach ihrem Austreten sicher zu erkennen. Der zweite Grund aber ist der, dass sie nach Verlauf einiger Minuten wirklich sich verlieren, indem sie vom Wasser aufgelöst werden oder auch schon vorher in toto vom Kerne sich ablösen. « Leider verhindern meistens die erzeugten Strömungen, einen einzelnen fif jröpfe«‘ icGJ'’ LStki* Fei jssDonna ]Ü2i<e.al kr, die l Bfikkll 1 licii ji Zs die lisdin JNllKjv leiii Kern im ersten Moment der Wasserwirkuug ruhig im Auge zu behalten. Dennoch war ich einige Male so glücklich, den Vorgang zu erhaschen und das Austreten des Tropfens mit der gleichzeitigen Einziehung der Kernwandung zu beobachten, eiu Vorgang, der blitzschnell oder in we- nigen Secundeu abläuft. Dass die blassen Tropfen grösser sind, als die Kugelausschnitte, 'etk, in welchen sie sitzen, erklärt sich zum Theil aus folgendem Umstande. Auch abgesehen von den fehlenden Kugelsegmenten sind die Kerne'J kleiner geworden, d. h. sie haben sich auch an ihren convex gebliebenenil Die hervor- Oberflächen - Abschnitten concentrisch zusaminengezogen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22391460_0028.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)