Zur Frage der Suspensionstherapie / von Moriz Benedikt.

  • Moritz Benedikt
Date:
1889
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Credit: Zur Frage der Suspensionstherapie / von Moriz Benedikt. Source: Wellcome Collection.

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    weitere Frage wird auf die Art und Weise gerichtet sein, wie die Heilmethode physiologisch wirkt, ferner in welcher Häufigkeit, Intensität und Dauer sie angewendet werden solle. Weiter wird man sich darüber Rechenschaft geben müssen, ob die spezielle Therapie nicht auch Gefahren und Schädlichkeiten in sich birgt. Nachdem die erste Ueberprüfung durch einen klinischen Meister, wie es Charcot ist, durch geführt worden war, konnte a priori kein Zweifel darüber bestehen, dass die Methode Motschutkowski’s von Werth sei. Meine Erfahrungen haben ebenfalls sozusagen pharmako- dynamisch festgestellt, dass eine Reihe von Symptomen durch die Suspension günstig beeinflusst werde. Ich muss aber gleich bemerken, dass dies nicht gleichmässig für alle Individuen gilt, indem bei einem Theile derselben bestimmte Symptome mehr, beim anderen weniger beeinflusst werden. Eine auffallende Erscheinung ist die ausserordentliche Sympathie, welche die Kranken für diese Therapie haben. So wie jede Krankheit hat jede Therapie ihre psychologi¬ schen Eigenthtimlichkeiten. Die Hydrotherapie z. R. erhitzt die Kranken bis zur fanatischen Liebe, auch wenn sie ihnen mehr schadet als nützt, während z. B. die Galvanotherapie auch die Geheilten kalt lässt. Es wäre keine undankbare Aufgabe, den psycho-physikalischen Beziehungen zwischen Kuren und Kranken nachzugehen. Thatsache ist, dass bei der Suspensionstherapie die anfängliche Scheu der Kranken bald überwunden ist und dass, sobald die Accommodation an die Therapie, die bei Manchen erst nach einigen Sitzungen ein tritt, vollzogen ist, die Kranken sich bald mit sol¬ chem Enthusiasmus der Behandlung unterziehen, dass sie ungern von ihr abstehen, wenn sich unangenehme Reaktionen einstellen. Es mag dies wohl zum Theile davon herrühren, dass noch nie eine Therapie mit solchen publizistischen Macht¬ mitteln introduzirt wurde. Allein gewiss nur zum Theile. Der Hauptgrund der Sympathie der Kranken für die Kur ist in dem Wohlbehagen zu suchen, das die Kranken un¬ mittelbar nach der Prozedur fühlen. Die Bewegungen werden wenigstens für kurze Zeit freier, elastischer. Diese günstige Beeinflussung ist jedoch keine blos vorübergehende, da eine grössere Freiheit und Sicherheit der Bewegung in vielen Fällen zurückbleibt. Objektiv beobachtet man in manchen Fällen sehr auffallend und nicht selten rasch eintretend eine