Zur Frage der Suspensionstherapie / von Moriz Benedikt.

Moritz Benedikt

Date:: 1889

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Credit: Zur Frage der Suspensionstherapie / von Moriz Benedikt. Source: Wellcome Collection.

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Separatabdruck aus der „Wiener Medizinischen Wochenschrift“ (Nr. 45—46, 1889). Verlag von Moritz Perles, Seilergasse 4, Wien. Zur Frage der Suspensionstherapie. Von Prof. Dr. MOEIZ BENEDIKT in Wien. UV Es gab eine Zeit, in welcher der absoluteste Pessimis¬ mus in Bezug auf die Prognose bei Tabes herrschte und Rhomberg den damals wohlbegründeten Rath gab, die Pa¬ tienten in Ruhe zu lassen. Die damals fast ausschliesslich und energisch geübte Therapie in Thermen hatte fast durch- gehends schlechte Resultate. Erst die Einführung der Hydro- und Galvanotherapie erleichterte das Schicksal der Kranken und ich konnte schon vor einem Vierteljahrhundert behaupten, es gebe gutartige Eälle, in denen der Prozess wenigstens für längere Zeit sistirt, oder rückgebildet, oder selbst auf ein Minimum reduzirt werden könne. Zu jenen Therapien trat daun die unblutige und blutige Dehnung. Besonders der letzteren Form muss ich eine grosse therapeutische Bedeutung zuschreiben, trotzdem sie in un¬ berechtigter Weise allgemein in Stich gelassen wurde. Als eine neue Form von Dehnung muss die Suspen¬ sionsmethode angesehen werden, welche von Motschut- kowski (1883) in Odessa in Anwendung gebracht und durch die Ueberprüfung und Empfehlung von C har cot (1889) allgemeinen Eingang gefunden hat. Für den Naehprüfer ist subjektiv und objektiv die erste Frage, ob und inwieweit die bisher gefundenen Re¬ sultate sich bewähren, ob die Therapie für alle Fälle und für welche besonders geeignet ist, welche Symptome und wie sie beeinflusst werden, ob weiters der anatomische Prozess modifizirt wird, und ob die Resultate dauernde sind. Eine b Aus dem „Wratsch“ mitgetheilt „Berl. klirr. Wochenschrift“ 1889, Nr. 25.