Studien über den Bau der menschlichen Placenta und über ihr Erkranken / mit denselben begrüsst die funfzigjährige Wiederkehr des Stiftungstages der Wanderversammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig im Kreise der gynäkologischen Section deren Mitglied C. Hennig ; mit 8 Tafeln Stein- und Farbendruck nach Zeichnungen von A. Thierfelder, C. Hennig und C. Schmiedel.

  • Hennig, Karl, 1825-1911.
Date:
1872
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Credit: Studien über den Bau der menschlichen Placenta und über ihr Erkranken / mit denselben begrüsst die funfzigjährige Wiederkehr des Stiftungstages der Wanderversammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig im Kreise der gynäkologischen Section deren Mitglied C. Hennig ; mit 8 Tafeln Stein- und Farbendruck nach Zeichnungen von A. Thierfelder, C. Hennig und C. Schmiedel. Source: Wellcome Collection.

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    Das Gewebe der menschlichen Placenta, eines der zusaniinen- ^eselzlesten, ist auch eines der am schwierigsten zu untersuchen- den. Die Weichheit der Theile erfordert für gewisse Zw^ecke llärtunü;smethoden. Die einzelnen Bestandtheile des Kuchens werden aber durch die verschiedenen Härtungsmittel verschieden verändert; die einen schrumpfen schneller oder nachhaltiger als 'die [benach- barten andern: so kommt es, dass sich jene von diesen losreissen oder bei feinen Schnitten aus ihnen herausliröckeln. Man kann den Kuchen auf dreifache Weise untersuchen: 1) in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien ; 2) den mütterlichen Theil möglichst getrennt von dem kindlichen, indem man den frischen Kuchen in bohnengrosse Stückchen zertheilt, in 10procentiger wässriger Kochsalzlösung liegen lässt und dann vorsichtig zerzupft, um Pi'äparate in Glycerin aufzubewahren. Etwas durchsichtiger wei’den Präparate, welche in verdünnter Salzsäure macerirt w^orden sind; 3) man härtet in dünner Chromsäurelösung, dann in Alkohol, oder nur wiederholt in Alkohol; oder man lässt den Uterus mit der Placenta frieren und legt dann Octanten davon in Alkohol. Von solchen hinreichend gehärteten Stücken erhält man nun unter ge- höriger Cornpression feine mikroskopische Schnitte, welche die Theile in situ zeigen und nach Behandlung mit Karmin oder mit Häma- toxylin ziemlich klare Bilder geben. Diese Bilder gehören aber bei der reifen Placenta zu den verwickeltsten Objecten des menschlichen Körpers und lassen häufig eine andere Deutung zu als der Annahme entspricht. Möchten daher die folgenden Miltheilungen etwas zur Auf- klärung einigerder noch zahlreichen dunklen und strittigen Punkte in der Embryologie beitragen! Die auf vergleichende Untersuchungen gestützten scharfsinnigen