Morphologie und Heilkunde : Betrachtungen / von C. Hasse.

  • Hasse, C. (Carl), 1841-1922.
Date:
1880
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Credit: Morphologie und Heilkunde : Betrachtungen / von C. Hasse. Source: Wellcome Collection.

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    lieh schwer auf dem Boden der menschlichen und thierischen pathologischen Anatomie zu erbringen sein, denn wer will jn allen Fällen die Frage beantworten, ob und in welchem Maasse ein in der Bildung begriffener Gewebsabschnitt oder ein dem em- bryonalen nahestehender Gewebsbestandtheil ein unverbrauchter Bildungsrest und nicht vielmehr ein nothwendiger Bestandteil normalen Gewebes ist? Ist nun Krankheit nichts weiter als eine Modifikation nor- maler Lebens- und Bildungsvorgänge, so vermag, wenn die praktische Medicin die Beweise für die Cohnheim’sche Evolu- tionstheorie der Geschwülste nicht oder nur mit ausserordent- licher Schwierigkeit erbringen kann, einzig und allein die Mor- phologie es zu thun, denn es müssen die Verhältnisse des normalen Lebens und der normalen Bildungen auch auf die krankhaften Anwendung finden. Die Hypothese wird eben dann Wahrheit sein, wenn jede Erscheinung, die sich auf dem Gebiete der Neubildungen geltend macht in den Vorgängen und Erscheinungen des normalen Lebens ihr Vorbild findet, aus denselben sich erklärt und sich mit keiner in unlösbarem Widerspruch befindet. Ich „formulire daher zuvor eine Anzahl Sätze die meiner Ueberzeugung nach auch auf dem Gebiete der pathologischen Anatomie und Physiologie ihre unmittelbare Anwendung finden. Jede Neubildung eines Organismus geht dadurch vor sich, dass ein Tlieil desselben sich vollkommen oder unvollkommen abtrennt, nachdem er zuvor unter der Einwirkung seiner un- mittelbaren Umgebung und unter der Einwirkung der ausserhalb des Organismus befindlichen Körperwelt, die mit demselben in Berührung kommt, eine Summe physikalischer Eigenschaften bekommen hat, die denselben befähigen selbständig zu wachsen und sich umzubilden. Die Neubildung und Scheidung geht entweder mit der Wr-