Die Muskulatur der menschlichen Mundspalte / von Chr. Aeby.

  • Aeby, Chr. (Christoph), 1835-1885.
Date:
[1878]
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Credit: Die Muskulatur der menschlichen Mundspalte / von Chr. Aeby. Source: Wellcome Collection.

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    keinen Tkeil. Ebensowenig ist ein besonderes, an den Mundwinkeln geschlossenes Ringfasersystem vorhanden. Henke glaubte freilich schwache Andeutungen eines solchen gesehen zu haben und ich selbst huldigte lange Zeit derselben Meinung, bevor ich mich ent- schliessen konnte, sie als irrthümlich fallen zu lassen. Die dem Lippenrande parallel verlaufenden, und, namentlich in Querschnitten, überall äusserst scharf hervortretenden Muskelbündel gehen an Durch- schnitten in der Gegend des Mundwinkels stets eine Strecke weit verloren, was mit der Vorstellung eines geschlossenen Ringmuskels schlechterdings unverträglich ist. Der vielfach behauptete Faser- austausch am Aussenrande von Zygomaticus und Triangularis inf., sowie zwischen diesem und dem Triangularis sup. findet ganz be- stimmt nicht statt und Henke hat in dieser Beziehung vollkommen richtig gesehen. Die Trianguläres überantworten ihre sämmtlichen Fasern dem Orbicularis. Es geschieht dies folgendermaassen. Die im ganzen zu platt cylindrischer Masse geordneten Bündel der beiden Trianguläres durchflechten sich am Mundwinkel in ziemlich inniger Weise und erzeugen dadurch jenen derben und prallen Knoten, der zwischen Haut und Schleimhaut beim Lebenden wie Todten so deutlich durchzufühlen ist. Zunächst der letztem treten auch die Buccina- toriusfasern in ihn ein und erhöhen das Gewirre der nach verschie- denen Richtungen si,ch durchkreuzenden Fasergruppen. Diese durchflechten sich namentlich in den tiefem Parthien mattenartig, wenn gleich mit geringer Regelmässigkeit, und ordnen sich erst beim Uebertritte auf die Lippen wieder zu parallelen Strängen. An der Unterlippe geschieht dies in vollständigerer Weise als an der Oberlippe, wo die Neigung zu spitzwinkliger Durchflecktung fordauert. Jene bringt daher auf Durchschnitten die einzelnen Bündel im allgemeinen schärfer und selbständiger zur Geltung als diese. Die Herkunft derselben lässt sich keineswegs überall mit voller Sicherheit nachweis#en, doch ist deutlich zu erkennen, wie es ausschliesslich Buccinatoriusfasern sind, welche als kräftiges Bündel dem Lippenrande zunächst zu liegen kommen. Sie rollen sich am Mundwinkel in steilem Bogen, ja oft in der Wendung eines Viertelkreises um die vereinigten Massen der Trianguläres herum nach vorn. Sie gestalten sich zu einer nach der Haut hin vor- springenden Randleiste des Orbicularis und reichen bis dicht au die erste Reihe der Haarbälge heran, doch ohne sie irgendwo zu