Abbildung und Beschreibung einiger neuen oder wenig gekannten Versteinerungen aus der Kalkschieferformation von Solenhofen / von Eduard Rüppell.

  • Rüppell, Eduard, 1794-1884.
Date:
1829
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Credit: Abbildung und Beschreibung einiger neuen oder wenig gekannten Versteinerungen aus der Kalkschieferformation von Solenhofen / von Eduard Rüppell. Source: Wellcome Collection.

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    scheint oben ellyptisch-convex gewesen zu sein, wie die als Abdrücke häufig in den Solenhofer Steinbrüchen vorkonimende Bruchtstücke beweisen, von welchen bereits eine Abbildung in Knorr Vol. 1. Taf. XXXIV a Fig. 5. zu sehen ist. Sonderbar genug ist, dafs trotz des häufigen Vorkommens dieser Ammoniten-Versteinerung in Solenhofen, Schlotheim in seiner Petrefacten- kunde sie eigentlich gar nicht aufführt, denn sein Ammonites planulatus, nodosus und vulgaris sind insgesammt andere Arten. Alle Planites und andere Unterabtheilungen der Ammoniten sind bekannt- lich im Innern durch Que^jfwände in Kammern abgetheilt, deren sehr ver- schiedene, aber bei den einzelnen Arten constante Biegungen, unbezweifelt durch die Stellung der Füfse des Cephalopoden veranlafst wurden, welcher die Muschel einstens bewohnte, wie zuerst Leopold von Buch entdeckt hat. Da nun viele Schichten des Solenhofer Kalkschiefers sich mit der gröfsten Leichtigkeit in die aller dünnsten Platten spalten, welche bei vorkom- nienden Abdrücken dieses Planites sich ganz symmetrisch nach der Form der äufsern Rippen ablösen, so war ich nicht wenig erstaunt, bei der Tren- nung innerer Schichten nie die geringste Spur von Kammern entdecken zu können. Aus diesen Thatsachen folgere ich den natürlichen Schlufs, dafs der in Rede stehende Planites durch das gänzliche Ermangeln der Kammern von allen andern Arten dieses Geschlechts wesentlich verschieden sei, ob- gleich er sich ihnen durch die äufsere Form ungemein nähert. Die Aehn- lichkeit der beiden Schalen des Tellinites solenoides mit dem Queerdurch- schnitt dieses Planites, das häufige Vorkommen des ersteren an der äufseren Windung des letzteren, und das alsdann immer Statt habende gleiche Ver- hältnifs zwischen den Durchmessern, brachte inich auf den Gedanken, ob diese dem Anschein nach so sehr verschieden gebildete Muschel nicht einem und demselben Thiere angehörten; in welchem Falle diese Tellina mit einem o zusammengesetzten Operculum zu vergleichen ist. Diese Hypothese würde auch den Grund enthalten, warum von zwei Muscheln die neben und mit einander fossil Vorkommen, die eine, nämlich die ammonitenartige Schale immer ganz zerstört ist, während die andere, die Tellinites, immerfort als eine in Form und Substanz erhaltene Schale sich zeigt, denn die Bestand- theile eines Operculums sind wohl immer verschieden von denjenigen einer kalkigen Molluskenschale. Auf Taf. 1. sind mehrere dieser sogenannten Platines abgebildet, bei welchen allen an der Oeflhung der Schale ein vorgeblicher Tellinites sole- c3 o