Die zweite 'Hyderabad Chloroform-Commission' und ihre Untersuchungen / besprechen von A. Koehler.

  • Koehler, A.
Date:
1890
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Credit: Die zweite 'Hyderabad Chloroform-Commission' und ihre Untersuchungen / besprechen von A. Koehler. Source: Wellcome Collection.

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    nach diesen Regeln gebraucht, in jedem Falle leicht und ge- fahrlos zu verwenden ist, ^so as fo do good without the risk of evil/ Also: ein bei geringen Gaben gefährliches Herzgift ist das Chloroform nicht; es bewirkt nur bei zu grosser Dosis und bei Behinderung der Athmung eine gefährliche Herabsetzung des Blutdruckes. Die Versuche mögen die Physiologen nachprüfen; soviel ist sicher, dass in den vorstehenden Regeln viele praktische gute Rath- schläge enthalten sind; ob ihre genaue Befolgung wirklich den „Chloroforratod unmöglich machen wird, ob nicht doch einzelne, wenn auch sehr wenige Fälle übrig bleiben, bei denen man sich mit der „Idiosynkrasie helfen muss, das wird die Erfahrung lehren. AVir möchten diese Möglichkeit um so weniger ganz ausschliesseu, als wir seit Jahren der Hauptsache nach die vorstehenden Regeln gelehrt und geübt haben, ohne einige gefährliche Zufälle vermeiden zu können. Wir sind in der Werthschätzung einer von Anfang an ungestörten Athmung noch weiter gegangen, als der Bericht (s. o. No. 11) verlangt. Ein Assistent hat nichts weiter zu thun, als n u r den Unterkiefer zu halten und darauf zu achten, dass derselbe immer hervorgezogen ist, was nur im Excitationsstadium zuweilen Schwierigkeiten macht; dann wird eben langsam und mit reichlicher Luftbeimengung weiter chloroformirt. Ein zweiter Assistent hat den Puls und besorgt das Aufgiessen, wobei die Maske jedesmal von dem Gesichte des Patienten abgenommen wird. Ob man die oben vorgeschlagene Düte, oder einen Skinner-Esmar ch'sehen oder Junker'scheu Apparat dabei anwendet, ist wohl gleichgültig. „Ein Zurücksinken des Unterkiefers darf überhaupt nicht gestattet werden, weil damit immer eine Behinderung der Athmung verbun- den ist, welche nach einigen Minuten, scheinbar plötzlich, drohende Syinptome hervorruft. Das Hervorziehen der Zunge kann diesen KiefcrgrifF nicht immer ersetzen. (S. Bericht über die Barde- lebeu'sche Klinik, Charite-Annalen, Jahrg. XII, p. 596 und Jahrg. XIII, p. 606 und die Dissertation von Diehl: Zusammen- stellung der gebräuchlichen Anästhetica, Berlin 3888.) Sehr wichtig ist OS auch, dass der den Kiefer haltende Assistent auf Lippen und Zunge insofern achtet, als viele (namentlich alte, zahnlose) Leute „Ventil machen; wenn bei der Narkose die Athmung aus irgend einem Grunde eine Zeit lang behindert, ungenü- gend war, dann hat das dieselbe schlimme Wirkung, wie eine plötzliche, kurzdauernde, vollständige Unter- brechung der Athmung. Dabei ist auch das Würgen und Brechen sehr zu beachten, es ist störend und getahrlich, kann aber in der grossen Mehrzahl der Fälle vermieden werden, wenn 4, ö Stunden vor der Operation die letzte, auch nur aus geringen Mengen flüssiger Nahrung bestehende Miihlzeit eingenommen ist. Da.ss man, wenn Brechen eintritt, den Köpf stark auf die Seite dreht, dabei aber (mit reichlicher Lnftbeimengung) weiter chloro-