Ueber die Tuberculose des Peritoneums : Inaugural-Dissertation ... / vorgelegt von Richard Burghausen.

Date:
1889
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Credit: Ueber die Tuberculose des Peritoneums : Inaugural-Dissertation ... / vorgelegt von Richard Burghausen. Source: Wellcome Collection.

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    Uutersuchung am fi. -Mai ergab: Blassgelbe Gesichtsfarbe, leichte Cyaiiose, narnentlich die Sclerae blaulich schimmenicl. Thorax iin sternovertebraleu Durchmesser erweitert, fassfdrmig. Iliilfsinuskeln der Athmung in angestrengter Thatigkeit. Leichte Dampfuug iiber dein rechteu Oberlappen der Lunge. Lnngenlebergrenze in der Maininil lariinie aiif der funften llippe, llerzdiiinpfuug beginnt an der vierten Rippe, ist nicht nach rechts verbreitert, Spitzenstoss nicht deutlich zu fiihlcn. Die inspira- torische Verschiebung ist nur eine geringe. — Man hurt iiber den Lungeu in weiter Ausdehnung feinblasiges Kassein, iiber der rechteu Lungeuspitze bei noth vorhandeuem inspiratorischem Schliirfen die Ex s pi rat ion verlangert und haucheud. Der Auswurf an Menge gering, von gelbein Aussehen. Bis- her hatte der Puls zwischen 98 und 120 geschwankt, die Athiuungs- hiiufigkeit hatte sich zwischen 24 und 32 bewegt. Die Krankengeschichte soli nicht als Tagebuch , sondern so, dass die Haupterscheinungen gesondert betrachtet werden, mitgetheilt werden. Besonders auffalleud wurde bald die Anfang Jlai merkbar werdeude Abinagerung und Bliisse, welche innner starker hervortrat und von Tag zu Tag zunahin. Damit ging ein stetig wachsender Verfall der Kriifte eiuher. Der Appetit blieb noch langer gut, wenu auch etwas vennindert, hielt er bis zu der Zeit an, wo die hochgradige, trotz aller Sorgfalt nicht zu beseitigende Bildung von Soor das Kauen und Schlingen erschwerte, d. h. bis zur letzten Woche des Lebeus. Urn diese Zeit — am 20. Juni — zeigen sich plotzlich die Erschei- nungen der sogenannten hamorrhagischen Diathese. Es heisst in dem Protokoll: „Am ganzen Kbrper, besonders aber am Bauch und an deh uuteren Extremitiiten treten theils g)'dssere, streifeufdrmige, verwaschene, blaurothe, theils Hirsekorn- bis Linsengrosse dunkelrothe, scharf umschrie- bene Flecken auf, welche unter dem Fingerdruck nicht schwinden.“ — Schou am t'olgenden Tage stellt sich Naseubluten ein, welches in den niichsten Tagen ununterbrochen anhalt; das dabei entleerte Blut ist von hellrother Farbe und gerinnt nicht. Die Vibices und Petechieu breiten sich iminer mehr aus. Das geht fort bis zuni Tode. — Oedem der Knbchel, welches allmahlich bis zu den Oberschenkeln auf- steigt, aber sich innerhalb milssiger Grenzen hiilt, zeigt sich 12 Tage vor dem Tode. — Das Ilerz ist nicht besonders mitgenommen. Freilich diirfteu Aufiille von Bangigkeit und Athemnoth, welche zuerst Mitte Mai (6 Wochen vor dem Tode) auftraten und sich spiiter noch einige Male wiederholten, wohl auf zeitweiligen Machlass der llerzarbeit hinweisen. Allein im Ganzen war die Pulsfrecpienz nicht ubermilssig gesteigert und es fehlten Unregelinassigkeiten vollkommen. Man ziihlte wahreud der letzten 8 Wochen des Le- bens im Mittel 123 Pulse. Das Maximum (am letzten Lebeustage) be- trug 138, das Minimum 108. Auch die immerhin betrachtlichen Blutver- luste hatten keinen merkbaren Eindruck auf das llerz gemacht. — Tem peratursteigeruugen waren stets vorhanden. Im Ganzen handelte es sich um eine wenig erhebliche Erhdhung, bei welcher, die vor- her schon erwahuteu Tage ausgenommeu, niemals 40o erreicht wurden und die Exacerbationen auf den Abend, die Remissionen auf den Morgen fielen. Nur einmal — 4 Tage vor dem Tode — ist wiihrend der ganzen Zeit von mehr als 8 Wochen ein Tag mit uormalen Temperaturen zu verzeichnen, ohne ilass gerade damals besonders starke Blutverluste vorhergegangen waren. Im Einzelnen verhielten sich die Temperaturen so: