Pathologie der Cilien / von Hans Herzog.

  • Herzog, Hans, active 1904.
Date:
1904
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Pathologie der Cilien / von Hans Herzog. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    5/136 (page 1)
    Die in vieler Beziehung, auch hinsichtlich ihrer Stellung an einem Übergang von Schleimhaut zu äusserer Haut den Vibrissen nahestehenden Cilien zeichnen sich anatomisch und physiologisch durch eine Reihe von Besonderheiten vor den übrigen starken Haaren des Gesichtes aus: 1. Dieselben unterliegen einem relativ sehr häufigen Wechsel, indem sie schon nach einer Lebensdauer von 130 bis 150 Tagen abgestossen werden. 2. Trotzdem werden sie in der Norm stets in derselben Stärke wieder erneuert (10, S. 90), 3. Das Sekret, welches an der Grenze zwischen mittlerer Balg- bezw. Beetregion und dem Haartrichter in den Haarkanal abgesondert wird, besteht nicht nur aus dem Sekret der daselbst mündenden Talgdrüsen (Zeiss'sche Drüsen), sondern auch aus dem ebenfalls in den Kanal des Haartrichters entleerten Sekret der Knäueldrüsen (Mo 11'sehe Drüsen). Ausnahmsweise mündet der Ausführungsgang der letzteren nicht innerhalb des Haartrichters,, sondern dicht daneben. Wenn nun auch in der Norm durch dieses anatomische Verhalten wesentliche Differenzen in der* Beschaffenheit des das Haar einfettenden Sekretes nicht bedingt sind, indem nach der von Unna entwickelten Lehre die Knäueldrüsen unter gewöhnlichen Verhältnissen auch nur ein fettartiges Sekret absondern, so ändert sich dieser Zustand naturgemäss bei stärkerer, mehr weniger wässriger Sekretion seitens der MoH'scheu Drüsen. Es leuchtet ein, dass durch diese Einrichtung bei abnorm starker Sekretion der Knäueldrüsen eine Vorrichtung getroffen ist, welche einer stärkeren Dnrch- spulung des Haartrichterkanals dient, wie es bei anderen Haaren der Fall Üm ~ Andererseits ist durch diesen Konnex die Möglichkeit gegeben, dass Erkrankungen der Knäueldrüscn (Moll'schen Drüsen) auf den Follikel über- greifen, wie es auch ferner denkbar ist, dass eine überreiche Sekretion da» ilaar unter Umständen seines natürlichen Fettüberznges berauben, und dadurch Gelegenheit zu oberflächlicher Maceration des Haares gegeben sein kann. Herzog, Faihologle der Clllen. j